Künste des Yoga

Künste des Yoga

Im ersten Blogbeitrag habe ich über Vorsätze gesprochen, in meinem Fall Yoga. Ich habe fast drei Wochen damit verbracht, herauszufinden, welche Art von Yoga für mich und meine Vorerkrankung (Rückenprobleme) am besten ist. Dafür war ich viel im Internet, um einmal eine Orientierung zu bekommen. Nachfolgend habe ich die besten Artikel bzw. Zusammenfassungen für Sie zusammengefasst. Als nächstes ging ich ins Fitnessstudio, wo ich mir Kurse der verschiedenen Arten ansah. Im folgenden Text verwende ich häufig das Wort Asanas, was Sitzhaltungen oder allgemeiner Körperhaltungen bedeutet.
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Hutha Yoga
ist die Grundlage der meisten praktizierten Yogastile; Genau genommen basiert jede Form des körperlichen Yoga auf Hatha Yoga. Ha steht für die Sonne und tha für den Mond. Der Begriff Yoga selbst lässt sich grob mit „Zusammenbringen“ übersetzen. Hatha Yoga bedeutet also, die gegensätzlichen Energien in uns zusammenzubringen. Wenn diese im idealen Gleichgewicht sind, erlebt der Praktizierende den Zustand des Yoga – das erklärte Ziel aller Yoga-Übungen. In unseren Breitengraden wird Hatha auch als Synonym für eine traditionellere Yoga-Richtung verwendet, bei der die Asanas länger gehalten werden und wenig Dynamik herrscht. Musik werden Sie im Hatha-Unterricht wahrscheinlich nicht finden, da der Fokus auf dem richtigen Üben liegt – ohne Ablenkungen. Es gibt auch viel Platz für Atemübungen und Meditation.
Was Sie erwartet: Viel Ruhe und Zeit für achtsames Üben und Nachdenken
Geeignet für: Anfänger und Fortgeschrittene, denen eine gute Grundlage in ihrer Yogapraxis wichtig ist.
Iyengar-Yoga
Dabei kommt es auf absolute Präzision an. Iyengar Yoga geht auf BKS Iyengar zurück, einen der einflussreichsten Yogalehrer, die wir kennen. Es ist auch eine Form des Hatha Yoga. Es ist auch eine körperliche Form des Yoga, kombiniert mit einem Schwerpunkt auf Atmung und Meditation. Iyengar-Lehrer lehren die exakte Ausrichtung. Das bedeutet, dass jede Haltung bis ins kleinste Detail besprochen und gespürt wird. Da jeder Körper unterschiedlich ist, nutzt Iyengar Yoga zahlreiche Hilfsmittel, um die Asana in ihrer Gesamtheit zu erfahren.
Was Sie erwartet: Yogastunden, die völlig auf fließende Elemente verzichten und die exakte Ausrichtung in den Mittelpunkt der Praxis stellen. Hochqualifizierte Instruktoren.
Für wen: Für alle Yoga-Praktizierenden, die die Asanas wirklich besprechen und verstehen wollen. Iyengar ist auch ein wertvolles Werkzeug für jeden Yogalehrer.



Vinyasa-Yoga
Beim Vinyasa Yoga werden Atem und Bewegung miteinander synchronisiert. Dadurch entsteht ein fließender Ablauf. Vielleicht kennen Sie Vinyasa-Kurse auch unter dem Begriff Flow Yoga. Was sehr modern und westlich klingt, ist in Wirklichkeit eine alte Tradition. Die Idee dahinter ist Achtsamkeit: Die einzelnen Asanas sollen mit dem Atem und einer vorgegebenen Absicht verbunden werden. Die hierfür verwendete Atmung wird Ujjayi-Atmung genannt. Dabei strömt der Atem durch die Nase. Das Besondere daran ist, dass es die Stimmritze verschließt, wodurch die Atmung kontrolliert werden kann. Die Idee hinter Vinyasa besteht darin, sich jedes Moments einer Bewegung bewusst und gleichermaßen bewusst zu sein und so den Geist auf die Absicht zu fokussieren.
Das erwartet Sie: Eine dynamische Yoga-Praxis, bei der die Asanas in fließenden Bewegungen verbunden werden. Es kann durchaus sein, dass Sie ins Schwitzen kommen.
Für wen: Interessierte Anfänger*innen und fortgeschrittene Yogapraktizierende. Jeder, der gerne sportlicher trainiert.


Ashtanga Yoga
Ashtanga bedeutet acht Glieder, zu denen ethisches Leben, Meditation und Pranayama gehören; Es ist eine Form des Vinyasa-Yoga. Das bedeutet, dass auch hier die Bewegung mit dem Ujjayi-Atem kombiniert wird. Ansonsten hat Ashtanga Yoga jedoch kaum Überschneidungen mit einem Vinyasa-Kurs. Tatsächlich ist das Prinzip ein anderes: Es werden sechs verschiedene Serien geübt, die aus einer Abfolge festgelegter Asanas bestehen. Die meisten von uns werden wahrscheinlich nicht über die erste oder zweite Staffel hinauskommen, da die Sequenzen recht anspruchsvoll sind. Die zweite Besonderheit von Ashtanga besteht darin, dass die Yoga-Praktizierenden selbstständig praktizieren, aber von Lehrern begleitet werden und unterstützende Hands-on-Assistenzen erhalten. Zusätzlich zu dieser Mysore-Praxis gibt es auch geführte Klassen, bei denen die gesamte Serie in strenger Vinyasa-Zählung (ein Atemzug pro Bewegung) geleitet wird. Der Yoga-Stil wurde von Pattabhi Jois entwickelt, einem der großen Yoga-Meister unserer Zeit. Auch wenn er die heutige Yoga-Welt maßgeblich geprägt hat, ist er heute kritisch: Einige seiner ehemaligen Schüler*innen berichten von sexualisierten Übergriffen bei Assists, was Videoaufnahmen bestätigen.
Was Sie erwartet: Ashtanga Yoga gilt als eine körperlich sehr anspruchsvolle Yogapraxis, die in absoluter Stille praktiziert wird.
Geeignet für: Anfänger*innen, die sich von der sehr körperlichen und konzentrierten Atmosphäre in der Mysore Shala nicht abschrecken lassen. Fortgeschrittene Praktiker, die ihre Praxis auf die nächste Stufe bringen möchten.


Jivamukti Yoga
Zu den Varianten des Vinyasa Yoga reiht sich auch Jivamukti Yoga ein. Jivamukti Yoga wurde in den 80er Jahren in New York von Sharon Gannon und David Life gegründet. Sie waren beide Schüler des Ashtanga-Gründers Sri K. Pattabhi Jois. Kein Wunder, dass Jivamukti Yoga auch eine sehr körperlich anspruchsvolle Praxis ist. Sharon und David bündelten in ihrer Methode alles, was sie in ihrer eigenen Yoga-Praxis gelernt hatten und weitergeben wollten. Konkret geht es neben Asanas auch um Spiritualität und liebevolles Verhalten gegenüber allen anderen Lebewesen – egal ob Mensch oder Tier.
Das erwartet Sie: eine sehr dynamische und herausfordernde Yogapraxis, unterstützt von kuratierter Musik. Jede Klasse beinhaltet Meditation, Gesang und die Auseinandersetzung mit der Yoga-Philosophie.
Für wen: Jeder, der sich intensiv bewegen und sich auf diese Weise dem Zustand des Yoga nähern möchte. Neugier und Offenheit für Philosophie und Spiritualität sind gute Voraussetzungen, um hier auf Ihre Kosten zu kommen.


Bikram oder Hot Yoga
Hot Yoga und Bikram Yoga bedeuten dasselbe. Allerdings darf Bikram nur von Studios verwendet werden, die vom Gründer Bikram Choudhury lizenziert wurden. Allerdings distanzieren sich viele Studios auch bewusst von diesem Namen, da Bikram von zahlreichen Frauen sexuelle Belästigung und Vergewaltigung vorgeworfen wird. Hot Yoga hält, was der Name verspricht: Eine Abfolge von 26 Asanas wird in einem 35 bis 40 Grad heißen Raum geübt. Durch die Wärme soll der Körper geschmeidiger und flexibler werden, durch das starke Schwitzen soll er zudem entgiftet werden. Wundern Sie sich nicht: Da es den Lehrern auch sehr warm wird, tragen sie oft recht wenig. Insgesamt ähnelt die Atmosphäre eher einem Fitnessstudio als einer Yoga-Shala. Die Übung findet vor einem großen Spiegel statt, in dem Sie sich während der Übung selbst betrachten können. Sicherlich ist Hot Yoga nicht jedermanns Sache, aber viele Praktizierende schwören auf die entspannende Wirkung der Hot Yoga-Praxis.
Das erwartet Sie : viel Schweiß und Spaß. Hot Yoga ist ein echtes Training auf der Matte, das dabei helfen kann, ganz schnell aus dem Kopf zu kommen und ins Fühlen zu kommen
Für wen: Für Saunaliebhaber und alle, die Yoga eher als Sportprogramm verstehen und ihre Praxis völlig undogmatisch angehen möchten.
Anusara-Yoga
Anusara Yoga wurde in den 90er Jahren vom Amerikaner John Friend gegründet. Freund war zuvor ein langjähriger Schüler von Iyengar. Auch bei Anusara steht daher eine sehr genaue Anleitung und Ausrichtung im Vordergrund. Neben der äußeren Form geht es aber vor allem um die Ausrichtung des Inneren, unserer Gefühle. Anusara Yoga wird auch mit „dem Herzen folgen“ übersetzt. Der Herzbereich als Synonym für positive Gefühle ist bei Anusara von großer Bedeutung. Grundlage hierfür ist die lebensbejahende tantrische Philosophie.
Das erwartet Sie: eine Erkundung positiver Emotionen gepaart mit präziser, körperlicher Übung
Geeignet für : Die sehr präzise Anleitung im Anusara Yoga macht es auch für Anfänger zugänglich*. Daher ist es auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen geeignet.
Kundalini-Yoga
In der Yoga-Philosophie beschreibt Kundalini die Urkraft, die in jedem Menschen steckt, das schlummernde Potenzial, das durch Yoga-Übungen geweckt werden kann. Das Ziel ist, dass die Kundalini aufsteigt und uns beim yogischen Ziel der Erleuchtung unterstützen kann. Theoretisch ist dies bei jedem Yoga-Stil möglich. Allerdings richten Kundalini-Yogis ihre Praxis ganz klar auf dieses Ziel aus. Kundalini-Yoga unterscheidet sich deutlich von allen bisher beschriebenen Yoga-Stilen und gilt nicht als Hatha-Yoga-Stil. Die Kundalini-Übungen scheinen zunächst sehr einfach zu sein. Sie werden jedoch über einen längeren Zeitraum durchgeführt und häufig wiederholt. Diese sogenannten Kriyas (Reinigungsübungen) können auf Dauer sehr anstrengend sein und viel mentale Stärke erfordern. Ein Kundalini-Kurs beinhaltet immer Pranajama und das Rezitieren von Mantras, um sich in einen meditativen Zustand zu versetzen.
Das erwartet Sie: eine Yoga-Praxis, die sich auf Energiearbeit und Meditation konzentriert. Dabei geht es weniger um fließende Abläufe als vielmehr darum, eigene Muster zu erkennen und zu überwinden, indem man unangenehme Momente aushält
Für wen geeignet: Für Kundalini sind keine besonderen körperlichen Voraussetzungen erforderlich. Wenn Sie sich für innere Prozesse und Spiritualität interessieren, sind Sie hier genau richtig.
Yin-Yoga
Allen bisher vorgestellten Yogastilen ist gemeinsam, dass sie eher Yang-lastig sind. Das bedeutet, dass sie dazu neigen, die kraftvolle, aktivierende Energie in uns anzusprechen. Yin Yoga ist das genaue Gegenteil davon. Es handelt sich um eine ruhige Praxis, bei der die einzelnen Asanas meist drei bis sieben Minuten lang gehalten werden. Die Asanas sollen ohne jegliche Muskelkraft ausgeführt werden, um bis in die Tiefe des Bindegewebes zu wirken und die Faszien zu lösen. Was sehr entspannend klingt, kann sehr anstrengend sein. Wir sind es nicht gewohnt, einfach nichts zu tun und auch unser Körper ist oft so angespannt, dass es Zeit braucht, loszulassen. Gelingt uns das, werden wir mit absoluter Tiefenentspannung belohnt.
Das erwartet Sie: Eine Yoga-Praxis komplett auf dem Boden, damit die Muskulatur einmal eine Pause bekommt. Durch das lange Halten der Asanas ergeben sich oft nur wenige Übungen, die häufig einer bestimmten Körperregion zugeordnet sind.
Geeignet für wen: Alle, die einen Ausgleich zum aktiven, hektischen Alltag suchen. Yin Yoga ist eine tolle Ergänzung zu allen dynamischen Yogastilen und kann dabei helfen, Verspannungen und Verhärtungen zu lösen.
Restauratives Yoga
Auch beim Restorative Yoga werden die einzelnen Haltungen lange und passiv gehalten. Im Gegensatz zum Yin Yoga steht hier die absolute Passivität im Vordergrund. Unterstützt werden die Übungen durch zahlreiche Hilfsmittel wie Blöcke, Gurte und Bolster. Ziel ist es, sich richtig wohl zu fühlen, damit sich das Nervensystem beruhigen kann. Restorative Yoga ist eine heilende Praxis, sowohl auf physischer als auch auf psychischer Ebene. Der Atem kann völlig frei fließen. Einzelne Asanas werden bis zu 20 Minuten lang gehalten, um dem Herz-Kreislauf-System wirklich Zeit zu geben, von einem aktiven in einen passiven und erholsamen Zustand zu wechseln.
Das erwartet Sie: vollkommene Entspannung. Hilfsmittel sind ein wichtiger Bestandteil jeder Unterrichtsstunde und der Aufbau bedarf einer guten Anleitung und kann einige Zeit in Anspruch nehmen
Für wen ist es geeignet: Jeder, der beim Lesen nur innerlich genickt hat. Restoratives Yoga kann Ihnen dabei helfen, aus dem Hamsterrad des Alltags auszubrechen und sich eine ganzheitliche Regeneration zu gönnen
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Im nächsten Beitrag erzähle ich dir etwas über die sieben Chakren, also schau es dir an.
Euer Soey

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